Veranstaltungen
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Termin:Montag, 21.06.2021
Uhrzeit:17:00 Uhr - 19:00 Uhr
Raum:Tagungsraum 1

Bereits im Jahr 321 ist auf deutschem Boden die erste jüdische Gemeinde belegt. Seither hat das Judentum die Kultur des europäischen Raums entscheidend mitgestaltet.

Um dieses reiche kulturelle Erbe und das lebendige, jüdische Leben in Deutschland bekannter zu machen, präsentieren Hofer Akteure ein vielfältiges Programm mit zahlreichen Bildungs- und Kulturangeboten: die Hofer Festwochen vom 20. Juni bis 11. Juli 2021.

Mehrere hochinteressante Vorträge mit namhaften Referenten, ein Besuch des jüdischen Friedhofs und der Synagoge in Hof, Ausstellungen, Theatervorstellungen, Lesungen und musikalische Reisen durch das Judentum geben Einblicke in die Vielfalt heutigen jüdischen Lebens in Deutschland.



Eröffnungsveranstaltung:

„Bayerns fünfter Stamm" – Über ein Jahrtausend jüdisches Leben in Bayern
Vortrag von Prof. Dr. Michael Brenner, Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur, Universität München


Die Tatsache, dass wir im Jahr 2021 darüber reden müssen, dass die Juden zu Bayern gehören, muss befremdlich anmuten. Die ersten Juden waren bereits in der Römerzeit in die Regionen des heutigen Bayerns gekommen, wohl noch bevor es hier christliche Gemeinden gab. Im Mittelalter strahlte die geistige Schaffenskraft der Juden in Bayern mit ihrem Zentrum in Regensburg in viele Teile der jüdischen Welt aus.


Aus Altbayern im 15. Jahrhundert vertrieben, ließen sie sich seitdem in zahlreichen Teilen Frankens und Schwabens nieder. Sie gründeten Lehrhäuser und Druckereien, wirkten im Handel und Gewerbe und prägten seit dem 19. Jahrhundert die Entwicklung des modernen Bayern von der Gründung von Brauereien bis zur Popularisierung von Trachtenmoden mit. Der Gründer des Freistaats Bayern war ebenso jüdischer Herkunft wie der Präsident sowie der Trainer des FC Bayern München bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft.

Zu den bekanntesten bayerischen Schriftstellern des frühen 20. Jahrhunderts gehörten der aus Fürth stammende Jakob Wassermann und der Münchner Lion Feuchtwanger. Doch auch der Nationalsozialismus war in seinen Anfängen eine bayerische Bewegung, die von München ihren Ausgang nahm und innerhalb weniger Jahre jüdische Leben in großen Teilen Europas völlig zerstörte. Seit 1945 gibt es aber wieder jüdisches Leben in Bayern, das durch die jüngste Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion gestärkt wurde.
 

Musikalische Umrahmung: Streichquartett der Hofer Symphoniker mit Werken von Erwin Schulhoff und Erich Wolfgang Korngold

 

Der Eintritt ist frei, Anmeldungen bitte bis eine Woche vor der Veranstaltung über die VHS Hofer Land.
 

VHS Hofer Land
Sonja Tenschert
Ludwigstr. 7, 95028 Hof
Tel. 09281 / 7145-0
s.tenschert@vhshoferland.de 


 

Das gesamte Programm der Hofer Festwochen im Flyer zum Download:
 

Flyer 1700 Jahre jüd. Leben   

 


 


Veranstalter: Kulturamt der Stadt Hof, VHS Hofer Land, Hermann und Bertl Müller-Stiftung


Zurück zur Liste