8. Abonnementkonzert 2012/13 der Hofer Symphoniker
Aram Chatschaturjan
Peter I. Tschaikowsky
Die Arbeit an der vierten Symphonie begann zu einer Zeit, in der das Leben Tschaikowskys in besonders unruhigen Bahnen verlief.
Eine mit einer ihn verehrenden Musikstudentin eingegangene Scheinehe überforderte ihn maßlos und er bekam einen Nervenzusammenbruch. Eine große Hilfe war in dieser Lage die Brieffreundschaft mit der Mäzenatin Nadeshda von Meck, der ohne Zweifel die anonyme Widmung der Symphonie gilt. Ihr schilderte er ausführlich die programmatische Idee, die der Symphonie zugrunde liegt: »Der Kopfsatz enthält den Kern der ganzen Symphonie […] die verhängnisvolle Macht, die unser Streben nach Glück verhindert und eifersüchtig darüber wacht, dass Glück und Frieden nie vollkommen und wolkenlos werden, eine Macht, die wie ein Damoklesschwert über unserem Haupte schwebt und unsere Seele unentwegt vergiftet. Sie ist unbesiegbar, nie wird man sie überwältigen. Es bleibt nichts, als sich damit abzufinden und erfolglos zu klagen«.
Nachdem er die Komposition beendet hatte, schrieb er an Nadeshda von Meck: »Keines meiner früheren Orchesterwerke hat mich so viel Mühe gekostet; ich habe mich aber auch noch nie einer Sache mit solcher Liebe hingegeben […]. Diese Symphonie ist kein mittelmäßiges Werk, sondern das Beste, was ich bisher komponiert habe«.
Aram Chatschaturjan und Alexander Arutiunian sind die beiden bedeutendsten armenischen Komponisten, deren besondere Vorliebe der Volksmusik Armeniens mit häufigen Ostinati und der rhapsodisch improvisierenden Melodik galt.
Alexander Arutiunian ist insbesondere durch sein Trompetenkonzert international bekannt geworden. Ungeachtet seiner armenischen Wurzeln besticht das einsätzige, in fünf Abschnitte gegliederte Konzert durch sein französisch anmutendes, expressionistisches Flair, das klare Tendenzen zu Stilelementen der Filmmusik aufweist. Mit den besonderen technischen Anforderungen, den weit gespannten Melodiebögen und den teilweise abrupten Stimmungswechseln gehört das Werk zu den reizvollsten und beliebtesten Trompetenkonzerten des 20. Jahrhunderts.
Aram Chatschaturjan wurde im Jahr 1939 beauftragt, die Bühnenmusik zu dem Schauspiel »Maskerade« von Michael Lermontow zu schreiben. Das Stück schildert das ausschweifende Leben der russischen Aristokratie der dreißiger Jahre. Chatschaturjans Bühnenmusik untermalt die Stimmung und das Milieu zur Zeit des Zaren und orientiert sich an der klassischen russischen Musik von Tschaikowsky. Nach einer erfolgreichen Aufführung entschloss sich Chatschaturjan, fünf Stücke daraus zu einer konzertanten Orchestersuite zusammenzustellen.
Manuel Blanco Gómez-Limón, Trompete
Der Spanier Manuel Blanco Gómez-Limón wurde 1985 in Daimiel geboren und begann mit dem Trompetenspiel im Alter von sieben Jahren. Er studierte am Konservatorium von Valencia in der Klasse von José María Ortí Soriano. Im Jahr 2005 beendete er sein Studium mit Auszeichnung. Manuel Blanco Gómez-Limón war Mitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters und des European Union Youth Orchestra. Solistisch und als Kammermusiker arbeitete er mit Orchestern wie der Staatskapelle Berlin, dem Mediterranean Philharmonic Orchestra und dem Orquesta de Cámara de España zusammen. Manuel Blanco Gómez-Limón war 2011 erster Preisträger beim ARD-Musikwettbewerb. Als Solotrompeter ist er seit 2006 als Solotrompeter Orquesta Nacional de Espana engagiert.
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