Veranstaltungen
Hofer Symphoniker: 05. Symphoniekonzert 2018/2019

Termin:Freitag, 01.02.2019
Uhrzeit:19:30 Uhr
Raum:Festsaal

"Wahrhaftige Musik"



Galina Ustvolskaja: 

Symphonisches Poem Nr. 2 für Orchester

 

Peter I. Tschaikowsky: 

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23

 

Dmitrij Schostakowitsch: 

Symphonie Nr. 12 d-Moll op. 112

 
Anna Vinnitskaya, Klavier
Hermann Bäumer, Dirigent

 

Rotziges Tastenviech, kecker Kuckuck, samtpfötige Löwenkönigin von diamantener Kraft – eine sagenhafte Klaviermenagerie scheint das zu sein, die der Kritikerchor so vielstimmig besingt. Doch sie beherbergt nur ein einziges animal musicum, ein pianistisches Fabelwesen: Anna Vinnitskaya. Angriffslustig, swingend, dezent, barbarisch, cool sind einige der Attribute, die die Presse ihr zuschreibt. Wer diese exzellente, fantasievolle, empfindsame Musikerin im Konzert erlebt, dem springen und klingen die Assoziationen.

 

In der Nacht zum 7. November 1917 gab der Panzerkreuzer Aurora das Zeichen zum Sturm auf das Winterpalais in St. Petersburg. Was darauf folgte, ist heute allgemein als Oktoberrevolution bekannt. Mit seiner 12. Symphonie „Das Jahr 1917“ setzte Dmitrij Schostakowitsch im Jahr 1961 der Oktoberrevolution ein musikalisches Denkmal und widmete es „Zur Erinnerung an Wladimir Iljitsch Lenin“. Sehr zur Freude der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) liegt das Revolutionäre maßgeblich im Sujet und nicht in der musikalischen Sprache. Kontrovers wurde diese Symphonie eingeordnet – die einen sahen in ihrer prinzipiellen Schlichtheit eine Anbiederung an die Staatsmacht, andere eher versteckte Kritik an selbiger. Vermutlich fand der berühmte Cellist Mstislaw Rostropowitsch die richtige Antwort darauf, der meinte, Schostakowitsch hat „eine Lenin gewidmete Symphonie geschrieben und eine, die den Titel trägt Das Jahr 1905. Allein sein Gewissen ließ es nicht zu, diese Werke so gut zu schreiben, dass sie in die Geschichte eingehen.“

 

„Ich bin überzeugt, dass die Musik von Galina Ustvolskaja weltweite Anerkennung finden wird bei allen, die der Wahrhaftigkeit in der Musik entscheidende Bedeutung beimessen.“ Solch lobende Worte äußerte Dmitrij Schostakowitsch über seine Schülerin und behielt Recht damit. Spät, aber nachhaltig wurde der russischen Komponistin Galina Ustvolskaja der Heidelberger Künstlerinnenpreis verliehen. Sie war Einzelgängerin bzw. Einzelkämpferin – so gut wie nie erschien die im Jahre 2006 verstorbene Komponistin in der Öffentlichkeit. Und auch von einer Analyse ihrer Musik, wünschte sie, möge man Abstand nehmen. Ihre Musik, in der Leiden und Leidenschaft vereinigt sind, ist Botschaft genug.

 

„Ich werde keine Note ändern“. So die Reaktion von Peter I. Tschaikowsky gegenüber dem Pianisten Nikolaj Rubinstein, nachdem dieser sein 1. Konzert für Klavier für unspielbar erklärte und eine gründliche Überarbeitung gefordert hatte. Diese schroffe Ablehnung setzte Tschaikowsky so zu, dass er kurzerhand den Widmungsträger Rubinstein durch Hans von Bülow ersetzte. „Die Ideen sind so originell, so edel, so kraftvoll, die Details, welche trotz ihrer großen Menge der Klarheit und Einigkeit des Ganzen nicht schaden, so interessant. Die Form ist so vollendet, so reif, so stilvoll.“ So schwärmte von Bülow über das Meisterwerk und verhalf Tschaikowsky bei seinen Konzerten in Amerika und Deutschland zu großer Popularität.

 


 

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Veranstalter: Hofer Symphoniker


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