Hofer Symphoniker: 07. Symphoniekonzert 2019/2020 - ABGESAGT
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Dominique Horwitz wurde mit seinen Rollen in Dieter Wedels „Der große Bellheim“ und Joseph Vilsmaiers „Stalingrad“ als Schauspieler einem größeren Publikum bekannt. 2006 führte er bei seiner Inszenierung der Dreigroschenoper erstmals Regie. Mit seinem Brecht/ Weill-Programm und seinen Jacques Brel Interpretationen macht er sich als Sänger einen Namen. Mit „Tod in Weimar“ erschien 2015 sein erster Kriminalroman, der in seiner Wahlheimat Weimar spielt. Mit „Chanson d‘Amour“ ist jetzt der zweite Weimar-Roman erschienen.
Diese Musik „öffnet das Reich des Ungeheuren und Unermeßlichen […] sie bewegt Hebel des Schauers, der Furcht, des Entsetzens, des Schmerzes und erweckt jene unaussprechliche Sehnsucht, die das Wesen der Romantik ist.“ E. T. A. Hoffmanns Rezension belegt das Höchstmaß kompositorischer Meisterschaft, die Ludwig van Beethovens 5. Symphonie besitzt. Seit ihrer Uraufführung im Jahre 1808 ist sie bis heute ein Identifikationsobjekt aller Hörerschichten. In London erklang das Werk 1816 zum ersten Male und musste fortan mindestens einmal jährlich wiederholt werden, bis in unserer Epoche sich die Aufführungen vervielfachten und nun wahrhaft ungeahnte Ziffern erreicht haben. Die Bedeutung der 5. Symphonie für die Menschen unserer Zeit kann kaum in Worten geschildert werden. Es ist Musik, die Trost spendet, die ihnen Liebe und Hoffnung einflößt, wie kein gesprochenes oder geschriebenes Wort es bisher vermochte. „Allein Freiheit, weitergehen, ist in der Kunstwelt wie in der ganzen großen Schöpfung Zweck“. Ludwig van Beethoven war begeisterter Anhänger der Französischen Revolution und teilte ihre Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Viele der Rhythmen und Motive aus der französischen Revolutionsmusik hat er in seinen Werken verwendet, so vielleicht auch die vier Töne im Anfangsmotiv seiner 5. Symphonie. Als große Ehre empfand Beethoven folglich den Auftrag vom Wiener Burgtheater im Jahre 1809, eine vollständige Schauspielmusik zu Goethes Egmont, dem niederländischen Freiheitskämpfer zu komponieren. An Goethe berichtete Beethoven: „Sie werden nächstens die Musik zu Egmont erhalten, diesen herrlichen Egmont, den ich, indem ich ihn eben so warm als ich ihn gelesen, wieder durch sie gedacht, gefühlt, und in Musik gegeben habe.“ Johann Wolfgang Goethe war begeistert, Beethoven sei „mit bewundernswertem Genie“ in seine Intentionen eingegangen. Freuen Sie sich auf den charismatischen Dominique Horwitz, der diesen Konzertabend unvergleichlich werden lässt.
(Text: Stefanie Müller-Lietzau)
Veranstalter: Hofer Symphoniker Zurück zur Liste |