Veranstaltungen
Hofer Symphoniker: 09. Symphoniekonzert 2017/2018

Termin:Freitag, 18.05.2018
Uhrzeit:19:30 Uhr
Raum:Festsaal

Russische Märchenwelten



Johannes Brahms
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77
 

Igor Strawinsky
Der Freuervogel, Suite für Orchester

(Fassung von 1945)

 
Thomas Zehetmair, Violine und Dirigent
 

9. Syko

 

Als Igor Strawinsky 1909 vom russischen Impressario Sergej Diaghilew beauftragt wurde, die Musik zum Ballett  Der Feuervogel zu komponieren, war nicht absehbar, dass er damit Musikgeschichte schreiben würde. Angesichts der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit sagte er zögernd zu; die Premiere war bereits ein halbes Jahr später in Paris angesetzt. „Ich kannte damals meine Kräfte noch nicht“, erinnerte sich Strawinsky später. Im November 1909 begonnen, stellte er im Mai des folgenden Jahres die Partitur des Balletts fertig. Sein zufriedener Auftraggeber prophezeite bereits in den Proben: „Seht ihn euch an, er ist ein Mann am Vorabend seines Ruhmes“. Und er hatte Recht, die Premiere am 25. Juni 1910 in Paris bescherte Strawinsky den erwünschten Weltruhm. Der Uraufführungserfolg veranlasste Strawinsky 1911 und 1919 eine Suite mit ausgewählten Nummern des Balletts zusammenzustellen. 1945 folgte dann die in unserem Konzert erklingende Ballettsuite. Basierend auf zwei russischen Märchen entwarf der Choreograph Michail Fokin ein Ballett, das den Kampf zwischen dem magischen Feuervogel und dem bösen Zauberer Kastschej schildert, ein Kampf zwischen Gut und Böse. Dem märchenhaften Charakter des Balletts wurde Strawinsky vollends gerecht, er komponierte ein mitreißend rhythmisches und farbenprächtiges Ballett für ein „verschwenderisch großes Orchester“.

 

„Ich bin zufrieden, wenn Du ein Wort sagst, und vielleicht einige hineinschreibst: schwer, unbequem, unmöglich usw.“ Mit dieser Bitte um eine Einschätzung zum Manuskript seines Violinkonzertes wandte sich Johannes Brahms 1878 an seinen Freund, den berühmten Geiger Joseph Joachim. Dieser schlug vor, einige besonders schwierige Stellen zu vereinfachen. Brahms war jedoch nur bedingt überzeugt, und es folgte eine intensive Diskussion zwischen Komponist und dem späteren Widmungsträger des Werkes. Nach der Uraufführung am Neujahrstag 1879 gab es viele kritische Stimmen: Brahmsfreund Hans von Bülow beanstandete, es sei ein Werk „gegen die Violine“ und auch die beiden Violinvirtuosen Henryk Wieniawski und Pablo de Sarasate sprachen sich gegen das Konzert aus. Wieniawski bezeichnete das Konzert als „unspielbar“ und Sarasate weigerte sich gar das Werk zu spielen. Er wolle nicht „mit der Geige in der Hand zuhören, wie die Oboe dem Publikum die einzige Melodie des ganzen Stückes vorspielt.“ Heute gehört das großartige Violinkonzert zu den bedeutendsten Solokonzerten des 19. Jahrhunderts.

(Text: Stefanie Müller-Lietzau)

 

 

Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Konferenzbereich (Eintritt frei)

 


 

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Veranstalter: Hofer Symphoniker


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