Veranstaltungen
Hofer Symphoniker: 08. Symphoniekonzert 2019/2020 - ABGESAGT

Termin:Freitag, 24.04.2020
Uhrzeit:19:30 Uhr
Raum:Festsaal



+++ WICHTIGE BESUCHERINFORMATION +++


Auf Grund der Verlängerung der Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen wurde das Konzert abgesagt. Konzertbesucher, die ihre Karten bereits haben, werden vom Veranstalter kontaktiert. Das Kartenbüro der Hofer Symphoniker ist montags bis freitags in der Zeit von 10 bis 15 Uhr unter Tel. 09281 7200 29 erreichbar.
(akt. Stand vom 16.4.2020)
 

 

Kurt Weill

Suite aus Der Silbersee

 

André Jolivet
Konzert Nr. 2 für Trompete und Orchester

 

Kurt Weill

Symphonie Nr. 2

 
Selina Ott, Trompete
Johannes Wildner, Dirigent

 

Als erste Frau überhaupt in der siebzigjährigen Geschichte des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD gewann Selina Ott 2018 im Alter von nur 20 Jahren den ersten Preis in der Kategorie Trompete. Sie wurde umgehend zu führenden Orchestern wie dem WDR Sinfonieorchester, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und der Tschechischen Philharmonie, sowie zu internationalen Festivals eingeladen.
 

„Es ist wie eine Schulstunde der Gemeinheit, was ich erlebe“, reflektierte Kurt Weill im Oktober 1932 die politische Lage in Deutschland, als er seine Partitur zu Der Silbersee beendete. Das Dresdner Staatstheater und das Deutsche Theater Berlin lehnten eine Uraufführung an ihrem Haus ab. Erst Weills Verlag, den Universal Edition gelang es mit den Theatern in Leipzig, Magdeburg und Erfurt eine Ringuraufführung abzuschließen. Am 18. Februar 1933, drei Wochen nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, fand die Uraufführung im Leipziger Schauspielhaus statt. Von den seriösen Rezensenten wurde ihm einhelliger Erfolg bescheinigt, die NS-Presse jedoch reagierte heftiger. Einem Komponisten wie Weill muss man mit Misstrauen begegnen, noch dazu, wenn er sich als Jude erlaubt, für seine unvölkischen Zwecke sich einer deutschen Opernbühne zu bedienen“. Die in unserem Konzert erklingende Suite wurde vom israelischen Komponisten Karel Salomon im Jahre 1952 gesetzt. Am 27. Februar 1933 brannte in Berlin der Reichstag, und kurze Zeit später, Anfang März wurde Der Silbersee an allen drei Theatern abgesetzt. Kurt Weill floh vor drohender Verhaftung durch die Gestapo nach Paris.

 

Angekommen in der französischen Hauptstadt, stellte Kurt Weill fest, dass die grauenhafte nationalsozialistische Hetzjagd weiterging, sie störten weiterhin seine Vorstellungen und Konzerte. Die 2. Symphonie von Weill, ein Auftragswerk für die Mäzenin Princesse de Polignac, gilt als symphonisches Hauptwerk des Komponisten. Im Frühjahr 1934 vollendet, im Oktober 1934 von Bruno Walter mit dem Amsterdamer Concertgebouw-Orchester uraufgeführt, stellt sie eine geniale Verbindung der symphonischen Tradition mit seinem typisch Weillschen Songstil dar. Nach der ersten Probe schrieb Weill begeistert an seine Frau Lotte Lenya: „Die Probe war wunderbar. Walter macht es großartig, und alle sind sehr begeistert, vor allem das ganze Orchester. Es ist ein gutes Stück und klingt ausgezeichnet“.

 

In seinen Kompositionen nahm André Jolivet schon früh Abstand von der tonalen und rhythmischen Grenze. Als Vertreter der Avangarde-Gruppe La Jeune France, der u.a. auch Olivier Messiaen angehörte, distanzierte er sich vom vorherrschenden Neoklassizismus und ließ sich vielmehr von der ausdrucksvollen, spirituellen Musik der Antike und der Naturvölker inspirieren. In seinem zweiten Konzert für Trompete aus dem Jahre 1955 schmückt er die magischrituellen Elemente noch mit jazzigen Anleihen und schafft damit eine wunderbare Verschmelzung verschiedener Musikwelten. Wie geschaffen für die preisgekrönte Trompeterin Selina Ott – hinreißend virtuos!

 

(Text: Stefanie Müller-Lietzau)


Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Konferenzbereich (Eintritt frei)
 


 

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Veranstalter: Hofer Symphoniker


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