08. Symphoniekonzert 2016/2017
"Geistreich. Mutig. Romantisch" Dirigent Hermann Bäumer
Violoncello Andrei Ionita
© Foto: TVW Der berühmte Widerstandskämpfer Hans von Dohnányi sowie seine Söhne Christoph von Dohnányi, bekannter Dirigent, und Klaus von Dohnányi, u. a. 1. Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, mögen vielen ein Begriff sein. Dass aber Hans von Dohnányi der Sohn des ungarischen Komponisten Ernst von Dohnányi war, wird weniger bekannt sein. Schon im Alter von 15 Jahren wurde er von Johannes Brahms entdeckt und erhielt fortan entscheidende Impulse. Dohnányis Kompositionsstil ist im Gegensatz zu seinem Jugendfreund Béla Bartók sehr traditionell. Seine Kompositionstechnik orientiert sich klar an den stilistischen Standards, ist in Harmonik und Instrumentation jedoch sehr einfallsreich. Seine im Jahr 1933 komponierten Symphonischen Minuten sind fünf effektvoll instrumentierte Miniaturen für ein großes Orchester − erfrischend unkonventionell!
„Der erste Impuls kam, als ich Sergej Prokofieffs symphonisches Konzert für Violoncello und Orchester hörte, das mich enorm interessierte und in mir den Wunsch weckte, mich ebenfalls auf diesem Gebiet zu versuchen“, so Dmitrij Schostakowitsch über die Entstehung seines ersten Konzertes für Violoncello und Orchester. Das Werk schrieb und widmete er seinem Freund, dem genialen Cellisten Mstislaw Rostropowitsch, und schöpft darin die vielfältigsten Klangqualitäten, Spieltechniken und den phänomenalen Tonumfang des Violoncellos aus. Das viersätzige Werk lebt von seinen Kontrasten zwischen sarkastischem, lebhaften Humor und nachdenklicher Expressivität und gehört zu den beliebtesten Cellokonzerten des 20. Jahrhunderts.
Die Sommerurlaube scheinen Johannes Brahms Zeit seines Lebens musikalisch motiviert zu haben. So beendete er die Komposition seiner ersten Symphonie im Sommer 1874 in Saßnitz/Rügen, seine zweite folgte 1877 im Sommerquartier am Wörthersee, seine dritte entstand im Sommer 1883 im Kurbad Wiesbaden und die vierte 1885 in Mürzzuschlag in der Steiermark. In diesen Sommermonaten genoss er die Stille und die Naturverbundenheit sowie die Geselligkeit nach getaner Arbeit. Seine ausgedehnten „Morgenspaziergänge“ auf den Neroberg, die geselligen Abende bei der befreundeten Familie Beckerath und das gemeinsame Musizieren mit der „reizenden“ Sängerin Hermine Spies beflügelten ihn im Sommer 1883 zur Komposition seiner dritten Symphonie. So betont Antonín Dvořák noch vor der Uraufführung der Symphonie bewundernd dem Verleger Fritz Simrock: „Es ist eine Stimmung darin, wie man sie bei Brahms nicht oft findet! Welch herrliche Melodien sind da zu finden! Es ist lauter Liebe und das Herz geht einem dabei auf. Denken Sie an meine Worte, und wenn Sie die Symphonie hören, werden Sie sagen, dass ich gut gehört habe.“ (Text: Stefanie Müller-Lietzau)
Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Konferenzbereich (Eintritt frei)
Veranstalter: Hofer Symphoniker Zurück zur Liste |