04. Symphoniekonzert 2016/2017
"Verzauberte Weihnachten" Dirigent Hermann Bäumer
Klavier Olga Scheps
Peter I. Tschaikowsky Nussknacker-Suite op. 71a
Sergej Prokofieff Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Des-Dur op. 10
Sergej Rachmaninoff Symphonie Nr. 2 e-Moll op. 27
© Foto: Uwe Arens
Tanzende Rohrflöten, schwungvolle Blumen und eine strahlende Zuckerfee verzaubern Jahr für Jahr die Menschen zur Weihnachtszeit. 1816 hat sie E. T. A. Hoffmann in seinem Kunstmärchen Nussknacker und Mausekönig erschaffen, musikalisch verkleidet wurden sie 1892 in Peter I. Tschaikowskys Ballett Der Nussknacker. Klara, ein kleines Mädchen, bekommt am Weihnachtsabend einen Nussknacker geschenkt, der sich in der Nacht in einen schönen Prinzen verwandelt. Er nimmt sie mit auf eine Reise ins Königreich der Süßigkeiten, wo zu ihren Ehren ein Fest mit vielen verschiedenen Tänzen veranstaltet wird. Die Nussknacker-Suite, die Kurzfassung der eigentlich großen Ballettpartitur, verfügt über eine Fülle hinreißender Melodien, die allesamt zu Ohrwürmern geworden sind.
Nach dem Misserfolg seiner 1. Symphonie im Jahr 1897 stürzte Sergej Rachmaninoffin eine schwere Depression, die ihn mehrere Jahre am Komponieren hinderte. Erstaunlich ist, dass er sich trotz immerwährender Selbstzweifel zehn Jahre später erneut an die Meistergattung wagte und seine zweite Symphonie komponierte. Rachmaninoff befand sich zu der Zeit aufgrund der in Russland herrschenden politischen Unruhen in Dresden und genoss eine außergewöhnlich ruhige Lebensphase. An einen Freund schrieb er in dieser Zeit: „Wir leben hier als Einsiedler: Wir sehen niemanden, wir kennen niemanden und zeigen uns nirgendwo. Ich arbeite sehr viel und fühle mich sehr wohl.“ Typisch russisches Kolorit, schwelgerisch-strömende Melodien und eine brillante Orchestrierung ziehen den Hörer bei seiner zweiten Symphonie in ihren Bann. Von den Kritikern damals als „Mütterchen Russlands gesammelter Weltschmerz in e-Moll“ abqualifiziert, gehört sie heute zu den Meisterwerken russischer Spätromantik.
Schon zu Studienzeiten am Konservatorium in St. Petersburg wurde Sergej Prokofieff als musikalisches „Enfant terrible“ bezeichnet, brach er doch mit seinen ungewohnt schroffen Dissonanzen und Rhythmen mit der gefühlvollen Melodik seiner Zeitgenossen. So verwundert es nicht, dass Rachmaninoff für den „wilden“ Prokofieff nichts übrig hatte. Beide waren sie hervorragende Pianisten wie auch Komponisten und gelegentlich kreuzten sich ihre Wege, aber ihr Kontakt war stets kühl. Das 1911 als Concertino angelegte Klavierwerk schrieb er zu einem einsätzigen Klavierkonzert um, dem ersten von fünf Konzerten. In spätromantischer Form gehalten, trägt das Werk deutlich Prokofieffs Handschrift. Das vor Leidenschaft sprühende, virtuose Konzert gehört bis heute zu seinen beliebtesten Kompositionen. (Text: Stefanie Müller-Lietzau)
Konzerteinführung: 18.30 Uhr im Konferenzbereich (Eintritt frei)
Veranstalter: Hofer Symphoniker Zurück zur Liste |