Veranstaltungen
11. Symphoniekonzert 2015/2016

Termin:Freitag, 08.07.2016
Uhrzeit:19:30 Uhr
Raum:Festsaal

„Nordwärts“



Dirigent

Clemens Schuldt

 

Violine

Ye-Eun Choi

 

Einojuhani Rautavaara

Cantus Arcticus op. 61, Konzert für Vögel und Orchester

 

Pēteris Vasks

Vox Amoris, Fantasie für Violine und Streichorchester

 

Jean Sibelius

Symphonie Nr. 5 Es-Dur op. 82

 

Foto: Felix Broede

 

Nur 360 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Helsinki (Finnland) und Riga (Lettland). Und wenn auch viele verschiedene Traditionen und Einflüsse der beiden Länder aufeinandertreffen, haben sie eines gemeinsam: intensive Naturverbundenheit und ein emotionales Verhältnis zu ihrer Landschaft und dem besonderen nordischen Licht.

Bei Vox Amoris, der Fantasie für Violine und Orchester von Pēteris Vasks, hört man förmlich den Wind über die lettischen Wälder streichen. Die Fantasie spannt weite Landschaften vor dem inneren Auge des Zuhörers und lässt die Gedanken in schwelgerischer Schönheit fliegen. Die Intention des lettischen Komponisten Pēteris Vasks ist jedoch eine andere, es geht „… um die größte Macht auf der ganzen Welt – Liebe. Liebe ist, was immer war und immer sein wird, solange es uns gibt. Ich glaube, dass mit der Solovioline und dem Streichorchester die beste Wahl für eine ‚Love story‘ getroffen ist.“

Die finnische Mythologie besagt, dass aus den sieben Eiern eines Singschwanes die Welt entstanden ist, die untere Eierhälfte ist die Erde, die obere das Firmament, und die kleinen Stücke sind die Sterne. Nicht umsonst ist der Singschwan der finnische Nationalvogel und prägt die Rückseite der finnischen 1-Euro-Münze. Und auch bei Jean Sibelius’ 5. Symphonie haben die Schwäne einen entscheidenden Kompositionsimpuls ausgelöst. Am 21. April 1915, in der Entstehungsphase der Symphonie, schrieb er: „Sah heute zehn vor elf 16 Schwäne. Eines der großartigsten Erlebnisse in meinem Leben! Herrgott, diese Schönheit! Sie kreisten lange über mir, verschwanden dann im Sonnendunst wie ein silbernes Band, das hier und da aufglitzerte.“

Deutlich zu hören ist dieses Schwanenthema im von den Hörnern vorgetragenen Finalthema der fünften Symphonie. Sibelius’ populärste Symphonie wurde am 08. Dezember 1915 an seinem 50. Geburtstag in Helsinki erfolgreich erstaufgeführt und verhalf seiner Person zum Aufstieg hin zum finnischen Volkshelden. Bei Einojuhani Rautavaaras bekanntestem Werk Cantus arcticus mit dem Untertitel „Konzert für Vögel und Orchester“ dreht sich alles um die Vögel. 1972 hat er Vogelstimmen mit einem Tonbandgerät aufgenommen und sie zusammen mit Musik für Orchester zu einer Symphonie zusammengeführt. Durch die Verbindung der Vogelstimmen mit dem Orchester treten beide in einen faszinierenden Dialog mit besonderer Wirkung. Beim letzten Satz, dem „Zug der Schwäne“, kann man hören, wie sich die Schwäne majestätisch in die Lüfte heben.Vielleicht entschließen Sie sich nach diesem Konzert kurzfristig für eine Reise nach Lettland und Finnland; bei so wunderbaren Landschaftsbildern und Naturschönheiten, wie sie in diesem Symphoniekonzert erklingen, wäre es nicht verwunderlich.

 

Text: Stefanie Müller-Lietzau

 

Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Konferenzbereich (Eintritt frei)


Veranstalter: Hofer Symphoniker


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