Nach langer Pause ist Hof in diesem Jahr wieder Teil des Festival Mitte Europa.

Die Auftritte des türkischen Pianisten sind direkter, offener, aufregender. Kurz gesagt: sie treffen ins Herz. Bereits als 17-Jähriger begeisterte er in Ankara den Komponisten Aribert Reiman und dessen Begleiter David Levine, der dies mit den Worten „Den musst Du Dir anhören, der Junge spielt wie ein Teufel!“ kommentierte. Der Pianist Mithat Fenmen war sein erster Lehrer. Er bat seinen Schüler, jeden Tag erst über Themen des Alltags zu improvisieren, bevor er die notwendigen klavieristischen Übungen und Studien begann. Diese Auseinandersetzung mit freien kreativen Prozessen und Formen wurde der Ursprung für das improvisatorische Talent und die ästhetische Anschauung, welche den Kern des Selbstverständnisses Says bildet.

Seinen Feinschliff erhielt Fazil Say ab 1987 bei David Levine, zunächst an der Musikhochschule Düsseldorf, später in Berlin; vor allem seine Mozart- und Schubert-Interpretationen haben hier ihren ästhetischen Urgrund. Diese Mischung aus Feinsinn und virtuosem Glanz führten schließlich 1994 zum Sieg beim Internationalen Wettbewerb „Young Concert Artists“ in New York. Fazil Say spielte in der Folge mit sämtlichen renommierten amerikanischen und europäischen Orchestern sowie zahlreichen großen Dirigenten zusammen und erarbeitete sich dabei ein vielfältiges Repertoire. Gastspiele führten ihn in zahllose Länder aller fünf Kontinente und zu Kammermusiken mit namhaften Solisten wie Patricia Kopatchinskaja oder Sol Gabetta.

Schon zweimal gastierte Say beim Festival Mitte Europa, zuletzt 2013 in der ausverkauften Hirschfelder Kirche. Das Publikum feierte ihn mit stehenden Ovationen – der Künstler krönte den Abend daraufhin mit reichlich Zugaben in Form von kühnen und originellen Improvisationen. Die Freie Presse schrieb anschließend von einer „Sternstunde“.

Beim Konzert in der Hofer Freiheitshalle trifft Fazil Say auf Wolfgang Amadeus Mozart. Der Tastenkünstler bringt Mozarts Klaviersonaten 10, 11 und 13 zu Gehör und spannt den Bogen hin zu eigenen Werken, die in der ihm typischen Weise Improvisation und Jazz-Elemente beinhalten. Als Komponist ist Say auch bekannt für seine aktive Teilhabe am politischen Geschehen seines Heimatlandes. Mit „Gezi Park II“, einem seiner Stücke in Hof, setzt er erneut Akzente. Der Gezi Park in Istanbul ist inzwischen auch hierzulande ein Begriff, nachdem er monatelang als Ort von Demonstrationen und Zusammenstößen mit der Polizei durch die Presse gegangen war.

Durch eine außergewöhnliche Bestuhlungsvariante wird Fazil Say im Festssal der Freiheitshalle aus nächster Nähe zu erleben sein. Die Unterstützung der Stadt Hof und der Sparkasse Hochfranken ermöglichen diesen einmaligen Konzertabend. Nach dreizehnjähriger Pause ist Hof damit wieder Spielort des Festival Mitte Europa. Beim Pressegespräch mit Festival-Leiter Prof. Thomas Thomaschke verlieh der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner seiner großen Freude darüber Ausdruck und betonte: „Für eine Stadt mit so großer Nähe zu Tschechien und Sachsen hat die Teilnahme an dem grenzübergreifenden Festival eine wichtige Bedeutung.“

(Foto: Marco Borggreve)

Informationen & Kartenverkauf:

Karten zum Preis von 28,00 € oder 35,00 € sind per Telefon (03501/58 530) oder E-Mail (service@festival-mitte-europa.com) über das Pirnaer Büro des Festival Mitte Europa erhältlich.

Mehr zu den über 60 Veranstaltungen des gesamten Festivals findet sich im Internet unter www.festival-mitte-europa.com