Veranstaltungen
08. Symphoniekonzert 2015/2016

Termin:Freitag, 08.04.2016
Uhrzeit:19:30 Uhr
Raum:Festsaal

„Liebe.Leiden.Leidenschaft“ 

 

präsentiert von Lamilux Heinrich-Strunz-GmbH



Dirigent

Daniel Klajner

 

Violoncello

Johannes Moser

 

Henri Dutilleux

Tout un monde lointain..., Konzert für Violoncello und Orchester

 

Hector Berlioz

Symphonie fantastique op. 14

 

 

Henri Dutilleux, einer der aufregendsten französischen Komponisten, wurde vom berühmten Cellisten Mstislaw Rostropowitsch mit einem Cellokonzert beauftragt. Dutilleux’ Faszination für Literatur ist es zu verdanken, dass er sich bei dem fünfsätzigen Konzert vom Dichter Charles Baudelaire anregen ließ. Der Titel Tout un monde lointain… (Eine ganze Welt in der Ferne…) ist ein Vers aus Baudelaires Gedicht La chevelure (Das Haar), das der Dichter auf das „Haar“ seiner Mätresse Jeanne Duval schrieb. Jeder der fünf Sätze ist mit Versen aus Baudelaires Gedichtzyklus Les Fleurs du Mal (Die Blumen des Bösen) betitelt und stellt den Solisten vor die Aufgabe, eine Brücke zwischen den Versen und der Musik zu schlagen. Obwohl beim Solisten hohe spieltechnische Fähigkeiten vorausgesetzt werden, besticht das Konzert nicht durch Virtuosität, sondern durch farbenreiche Intensität, hoch-expressive, aber auch mystisch-fahle Tonsprache.Liebe ist wunderbar, wenn sie erwidert wird. Wenn die Liebe aber Leiden schafft, setzt sie bei manchem ungeheure Schaffenskräfte frei. Paris 1828, der 25-jährige Hector Berlioz verliebt sich unglücklich bei einem Theaterbesuch in die berühmte englische Schauspielerin Harriet Smithson und weiß nicht wohin mit seiner Leidenschaft. Alle Versuche des Komponisten, auf sich aufmerksam zu machen, schlagen fehl. An seinen Freund Ferdinand Laforest schrieb er in dieser Zeit: „Du weißt nicht, was Liebe ist, was immer du auch sagen magst. Du kennst nicht das Toben, dieses Furioso, dieses Delirium, das von allen Sinnen Besitz ergreift und das einen zu allem fähig macht. Ich hoffe, dass du niemals dieses unerträgliche Leiden erleben musst, dem ich zum Opfer gefallen bin.“ Mit einer „gewaltigen Instrumentalkomposition“ wollte er nach den fehlgeschlagenen Versuchen erneut auf sich aufmerksam machen. In den Episoden aus dem Leben eines Künstlers vergiftet sich der unglücklich verliebte Held mit Opium und durchlebt die grellsten Wahnzustände mit Leidenschaft und Walzern, aber auch Hexen (mit kichernden Klarinetten) und klappernden Skeletten (Col legno bei den Streichern). Berlioz wollte mit dieser leidenschaftlichen Autobiographie seine Angebetete erobern, und tatsächlich ist es ihm gelungen; wenige Jahre nach der Uraufführung wurde Harriet Smithson seine Frau.

Text: Stefanie Müller-Lietzau

 

Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Konferenzbereich (Eintritt frei)


Veranstalter: Hofer Symphoniker


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