Veranstaltungen
70 Jahre Frieden - Lesung mit Ursula Krechel

Termin:Freitag, 08.05.2015
Uhrzeit:19:30 Uhr
Raum:Tagungsraum 3

"Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen" (George Santayana)



Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "70 Jahre Frieden" findet im Konferenzbereich eine Lesung mit der Gewinnerin des Deutschen Buchpreises, Frau Ursula Krechel statt. 

Sie wird Ihre Bücher "Landgericht" und "Shanghai - fern von wo?" vorstellen. Eine Diskussion mit Prof. Dr. Eva-Maria Ziege von der Universität Bayreuth ist im Anschluss geplant. 

Die am 4. Dezember 1947 in Trier geborene deutsche Schriftstellerin und Autorin U. Krechel bewegt sich in allen literarischen Genres. Die Lyrik, anfangs noch von Frauenbewegung und neuer Subjektivität beeinflusst, bildet den Schwerpunkt ihrer Werke. Darüber hinaus hat sie Prosa, Theaterstücke und Hörspiele veröffentlicht. Als Autorin schreibt sie wissenschaftliche Essays, rezensiert Bücher und interpretiert Gedichte.

Krechel wurde als Tochter des Psychologen Jakob Krechel und seiner 1971 verstorbenen Ehefrau Thea (geb. Dany) geboren. Nach der Volksschule in Trier-Heiligenkreuz von 1954 bis 1958 besuchte sie das Neusprachliche Gymnasium für Mädchen (heute Humboldt-Gymnasium) in Trier, das sie 1966 mit der Reifeprüfung abschloss. Ab dem Wintersemester 1966/67 studierte sie Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Köln. Bereits während ihres Studiums, das sie 1972 mit der Promotion und einer Dissertation über Herbert Ihering abschloss, verfasste sie Beiträge für den Westdeutschen Rundfunk und den Kölner Stadt-Anzeiger. Von 1969 bis 1972 war sie Dramaturgin an den Städtischen Bühnen Dortmund und leitete Theaterprojekte mit jugendlichen Strafgefangenen.

Ab 1972 lebte sie als freie Schriftstellerin im Frankfurter Westend, wo sie u. a. eine Freundschaft mit Helga M. Novak und Klaus Roehler verband. 1974 machte sie mit ihrem ersten Bühnenstück „Erika“ auf sich aufmerksam. Die im Milieu des rheinischen Kleinbürgertums spielende Handlung schildert den - schließlich abgebrochenen - Ausbruchsversuch der jungen Protagonistin aus einer von ihr als bedrückend empfundenen Welt, einer einengenden Ehe und der beruflicher Aussichtslosigkeit.1976 erschien bei Luchterhand ihre Untersuchung Selbsterfahrung und Selbstbestimmung. Bericht aus der neuen Frauenbewegung, in dem sie die politische und gesellschaftliche Position der Frauenbewegung seit 1968 definierte. Das Buch erreichte bis 1983 zahlreiche Neuauflagen.

Ihr 2012 erschienener Roman Landgericht erhielt den Deutschen Buchpreis. Das Werk stellt den jüdischen Richter Dr. Richard Kornitzer in den Mittelpunkt, der 1947 aus dem Exil in Havanna nach Deutschland zu seiner versprengten Familie zurückkehrt „und zerbricht, als er in der Enge Nachkriegsdeutschlands den Kampf um die Wiederherstellung seiner Würde verliert“. Reales Vorbild für diese Romanfigur ist der Richter Robert Bernd Michaelis. 

Ursula Krechel ist mit Herbert Wiesner, dem ehemaligen Leiter des Berliner Literaturhauses, verheiratet und lebt in Berlin. Sie ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und seit 2012 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.


Veranstalter: Stadt Hof, Fachbereich Kultur


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