10. Symphoniekonzert 2014/15
"Aus Ungarn und Böhmen" Béla Bartók
Albrecht Mayer, Oboe
© Felix Broede © Felix Broede
Béla Bartók ist nicht nur der berühmteste ungarische Komponist des 20. Jahrhunderts, er war einer der wichtigsten Musik-ethnologen seiner Zeit. Er fasste die Ergebnisse seiner Volksliedstudien in seinem 1924 publizierten Werk Das ungarische Volkslied zusammen. Darin geht Bartók von folgenden Gedanken aus: „Charakteristisch für den singenden, musizierenden ungarischen Bauern ist die Improvisation, so dass jedes Erklingen eines ungarischen Bauernliedes etwas Einmaliges, nicht Wiederholbares ist. Die musikalische Bauernkunst entsteht spontan und ist doch von höchster künstlerischer und musikalischer Vollkommenheit.“ Die Ungarischen Skizzen aus dem Jahre 1931 sind eine Sammlung der in den Jahren 1908 bis 1911 entstandenen Klavierkompositionen, die stark von seinen umfangreichen Volksliedsammlungen geprägt sind.
Frigyes Hidas, geboren 1928 in Budapest, war ein äußerst produktiver Komponist, der mit seinem imposanten instrumentalen Lebenswerk einen bedeutenden Beitrag zur Bereicherung des zeitgenössischen ungarischen Instrumentalrepertoires leistete. Besonders beachtenswert ist die Popularität seiner Bläserkonzerte und Kompositionen für Blasorchester. Sein im Jahr 1951 als Diplomarbeit entstandenes Oboenkonzert ist ein frühes, aber reifes Werk, das in seiner volksliedorientierten, divertimentohaften Sprache stark von Bartók und Kodály geprägt ist. Formal folgt das Oboenkonzert dem klassischen dreisätzigen Instrumentalkonzert und ist im Stil sehr erfrischend und schwungvoll.
„Sie wollen wissen, was ich tue? Ich habe den Kopf voll, wenn der Mensch das nur gleich aufschreiben könnte! Aber was nützt es, ich muss langsam machen, soweit die Hand will, und das übrige wird der Herrgott geben. Es geht über Erwartung leicht und die Melodien fliegen mir nur so zu“, schrieb Antonín Dvořák im Sommer 1889 aus Vysoká, dem geliebten Sommersitz des Meisters, an seinen Freund Alois Göbl. Hier verbrachte er „die herrlichsten Tage beim schönsten Wetter“ und konnte seine Liebe zur Natur in seinem Garten nach Herzenslust ausleben. Seine 8. Symphonie entstand in unglaublich kurzer Zeit, vom 6. bis 23. September skizzierte Dvořák, bis am 8. November die Partitur vollendet war. Die Musik ist ungeheuer gefühlsgetränkt, böhmische Landschaften und Farben fließen dahin, und mit jedem Takt meint man Natur zu atmen.
(Text: Stefanie Müller-Lietzau)
Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Konferenzbereich (Eintritt frei)
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Veranstalter: Hofer Symphoniker Zurück zur Liste |