Veranstaltungen
06. Symphoniekonzert 2014/15

Termin:Freitag, 13.02.2015
Uhrzeit:19:30 Uhr
Raum:Festsaal

"Russisches Intermezzo"



Sergej Rachmaninoff
Romanze und Scherzo 

Sergej Rachmaninoff
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 c-Moll op. 18

Dmitrij Schostakowitsch
Symphonie Nr. 15 A-Dur op. 141


Alexander Krichl (Bild links), Klavier
Johannes Wildner (Bild rechts), Dirigent

 

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© Uwe Arens

 

Sergej Rachmaninoffs Romanze und Scherzo ist ein Werk aus seiner Studienzeit, ein leider sehr selten gespieltes Frühwerk, hier in der Fassung für Streichorchester. Unter der Anleitung von Anton Arenski beschäftigt sich Rachmaninoff Ende des Jahres 1889 mit einem Streichquartett. Die Sätze Romanze und Scherzo werden am 24. Februar 1891 erstmals in einem Studentenkonzert mit einem Streichorchester aufgeführt. Es ist stets noble, innige und schöne Musik, wie gemacht als Einstimmung zu seinem großen Klavierkonzert.

 

Das 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninoff hat einen festen Platz im Repertoire der großen Klaviervirtuosen. Es war und ist eines der Lieblingswerke des Konzertpublikums in den Konzertsälen, wodurch Rachmaninoff weltberühmt wurde. Er hatte seine Komposition noch nicht vollendet, der erste Satz war noch nicht komponiert, da stellte Rachmaninoff als Solist den zweiten und dritten Satz mit dem Dirigenten Siloti auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung vor. Das Publikum und die Kritiker waren begeistert. In der Russischen Musikzeitung schrieb Kritiker Lipajew: „[…] Es ist sehr lange her, dass ich in einem Konzert solch eine große Zuhörerschafft gesehen habe – seit Rubinsteins historischen Konzerten… Dies Werk ist sehr poetisch, voll Schönheit, Wärme, reicher Orchestration, mit gesunder und gespannter schöpferischer Macht.“ Wenige Monate später vollendete Rachmaninoff das Konzert. Er komponierte einen wunderbar romantischen ersten Satz, mit langen Melodiebögen, viel Lyrik und virtuosen Klavierpassagen.

 

Um den ungeheuren Stellenwert, den Dmitrij Schostakowitsch schon zu Lebzeiten besaß, zu ermessen, ist vielleicht folgender Umstand bemerkenswert. Die Uraufführung seiner letzten, der 15. Symphonie, fand am 8. Januar 1972 in Moskau statt, und die Welt „hörte“ zu. Es erschienen Presseberichte z.B. in der Washington Post sowie der New York Times, und das mitten im Kalten Krieg. Der Korrespondent der Washington Post berichtete einen Tag nach dem Konzert: „Die 15. Sinfonie erlebte eine stürmische und gefühlsgeladene Premiere. Das Publikum, das bei dieser Welturaufführung im Vergleich zu den üblichen biederen Maßstäben elegant und aufgelockert wirkte, klatschte und schrie am Ende der Aufführung fast zehn Minuten lang begeistert Beifall…“ Die 15. Symphonie ist ein rätselhaftes, aber zugleich faszinierendes Werk. Die Symphonie hat kein Programm. Der gesundheitlich schon schwer angeschlagene Komponist zitiert in mehreren Motiven aus seinen eigenen Werken. Aber es tauchen auch unerwartet Motive aus Rossinis Wilhelm-Tell-Ouvertüre auf. Und an mehreren Stellen der Symphonie erklingen Wagner-Zitate, wie z.B. im zweiten Satz in den Tuben und Posaunen ein Zitat aus der Walküre. Schostakowitsch war kein Wagnerfan – wollte der Komponist mit den vielen Zitaten eine Art Resümee ziehen? Auch andere Deutungen sind möglich. Er hat sich dazu nicht geäußert. Nach Beendigung der Symphonie tritt er jedoch in eine fast zweijährige Schaffenspause ein.

 

(Text: Stefanie Müller-Lietzau)

 

Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Konferenzbereich (Eintritt frei)

 


 

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Veranstalter: Hofer Symphoniker


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