Veranstaltungen
03. Symphoniekonzert 2014/15

Termin:Freitag, 14.11.2014
Uhrzeit:19:30 Uhr
Raum:Festsaal

"Pelléas und Mélisande"



Jean Sibelius
Pelléas und Mélisande, Suite für Orchester op. 46

Gabriel Fauré
Pelléas und Mélisande, Suite für Orchester op. 80

Arnold Schönberg
Pelléas und Mélisande op. 5 

 

Daniel Klajner, Dirigent

 

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Schon immer waren große Liebesdramen Inspirationsquelle aller Künste. In einer erstaunlich kurzen Zeitspanne von 1898 bis 1905 widmeten sich gleich vier Komponisten musikalisch dem Schauspiel von Maurice Maeterlinck aus dem Jahr 1893. Auf einer Reise verirrt sich Prinz Golaud in einem Wald und trifft dort die schöne aber traurige Mélisande. Er überredet sie, mit ihm auf sein Schloss zu kommen, und nimmt sie zur Frau. Doch kann er ihre Stimmung nicht aufhellen. Da erscheint Golauds Bruder Pelléas. Er bezaubert Mélisande und reißt sie aus ihrer Melancholie – die Liebe entbrennt. Golaud, rasend vor Eifersucht, erschlägt Pelléas. Mélisande ist so erschüttert, dass auch sie stirbt. Es entstehen jeweils eine Orchestersuite von Gabriel Fauré (1898) und Jean Sibelius (1905) und eine Symphonische Dichtung von Arnold Schönberg (1903), die wir im Konzert hören werden. Die Oper Pelléas und Mélisande von Claude Debussy wurde 1902 in Paris uraufgeführt.


Der Vergleich der musikalischen Umsetzung des Stoffes von Schönberg, Sibelius und Fauré drängt sich auf.


Der erst 20-jährige Arnold Schönberg, in seinem op. 5 noch weit von der Atonalität entfernt, die ihn später zum einflussreichsten Komponisten der musikalischen Avantgarde werden lässt, schafft ein Werk von ungeheuren Dimensionen. Inspiriert von Franz Liszt und Richard Strauss, entsteht eine Symphonische Dichtung, die außerordentlich dicht und konzentriert bis an die Grenze des Möglichen instrumentiert ist. Alexander Zemlinsky schreibt im April 1903 an Schönberg: „Eines weiß ich heute schon: es ist das Kunstvollste, das in unserer Zeit geschrieben wurde. Ich glaube Richard Strauss wird nicht lange dein Freund bleiben! Was ich von den Themen kenne, ist mit wenigen Ausnahmen sehr originell. Etwas weniger Strauss wäre mir lieber.“


Jean Sibelius geht das Thema anders an. Er verzichtet auf eine große Orchesterbesetzung und erschafft eine Orchestersuite voller Reinheit und Transparenz. Seine Musik entspringt dem funktionalen Klangbewusstsein, mit wunderbar weiten Melodiebögen und ganz klar definierten Themen. Ein Werk mit einem ganz eigenen Reiz.


Gabriel Fauré erhält 1898 in London den Auftrag, für die englische Erstaufführung von Pelléas und Mélisande eine Bühnenmusik zu schreiben. Aus der Bühnenmusik
erstellt Fauré 1901 in neuer Orchestrierung die Suite für Orchester, die zuerst aus drei Sätzen besteht. Erst später fügt er einen weiteren Satz hinzu, die bekannte Sicilienne.
1909 wird die nun viersätzige Suite als op. 80 veröffentlicht. Fauré sagt über sich selbst, er sei ein Komponist der zarten, leisen Töne. Wunderbar licht, duftend und bezaubernd
sind die Klangfarben seiner Suite.

 

(Text: Stefanie Müller-Lietzau)

 

Konzerteinführung: 18.30 Uhr, Konferenzbereich (Eintritt frei)

 


 

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Veranstalter: Hofer Symphoniker


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